Schwefelsaures Quecksilberoxyd

[167] Schwefelsaures Quecksilberoxyd (Quecksilberoxydsulfat, Merkurisulfat) HgSO4 entsteht beim Erhitzen von Quecksilber mit konzentrierter Schwefelsäure und beim Lösen von Quecksilberoxyd in Schwefelsäure, bildet farblose Kristalle, schmeckt stark niet all isch, ist höchst giftig, wird beim Erhitzen gelb und rot, beim Erkalten wieder weiß, schmilzt zu einer braunen Flüssigkeit, erstarrt farblos, zersetzt sich bei Rotglut, wird auch von Salzsäure und Blausäure leicht zersetzt, gibt beim Erhitzen mit Kochsalz Quecksilberchlorid, mit Quecksilber Quecksilberoxydulsalz, mit Wasser gelbes, schwer lösliches basisch s. Q. (Turpethum minerale) Hg3SO6, das schon von den Alchimisten als Arzneimittel benutzt wurde. S. Q. dient zur Darstellung von Quecksilberchlorid und Kalomel, mit Kochsalz gemischt zum Ausziehen von Gold und Silber aus gerösteten Kiesen. Mit überschüssigem Quecksilber bildet erwärmte konzentrierte Schwefelsäure weißes, kristallinisches, schwefelsaures Quecksilberoxydul (Quecksilberoxydulsulfat, Merkurosulfat) Hg2SO4, das in Wasser ziemlich schwer löslich ist, durch Wasser zersetzt wird, am Licht sich grau färbt, zu einer rotbraunen Flüssigkeit schmilzt, die farblos erstarrt, sich nahezu unzersetzt sublimieren läßt und zu galvanischen Elementen benutzt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 167.
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