Schwefelsaures Eisen

[165] Schwefelsaures Eisen. Schwefelsaures Eisenoxydul (Eisenoxydulsulfat, Ferrosulfat), s. Eisenvitriol. Schwefelsaures Eisenoxyd (Eisenoxydsulfat, Ferrisulfat) Fe2(SO4)3 findet sich als Coquimbit, entsteht beim Lösen von Eisenoxyd oder Eisenhydroxyd in Schwefelsäure, bei Oxydation einer mit Schwefelsäure versetzten Eisenvitriollösung durch Salpetersäure; es bildet eine gelblichweiße, wasserfreie Masse, löst sich sehr träge und mit rotbrauner Farbe in Wasser, leicht bei Gegenwart von Eisenvitriol, die Lösung reagiert stark sauer, wird beim Erhitzen dunkelrot und löst die meisten Metalle unter Bildung von Eisenvitriol. Bei starkem Erhitzen zerfällt es in Schwefelsäureanhydrid und Eisenoxyd. Es bildet leicht basische Salze, von denen sich mehrere in der Natur finden (Vitriolocker, Fibroferrit etc.). Aus stark verdünnter Lösung scheidet sich beim Kochen basisches Salz ab, und aus Eisenvitriollösung lagert sich beim Stehen an der Luft basisch schwefelsaures Eisenoxyd ab. Man benutzt schwefelsaures Eisenoxyd zur Darstellung andrer Eisenpräparate und rauchender Schwefelsäure, als Schwarzbeize in der Seidenfärberei, als Arzneimittel und mit übermangansaurem Kali als Desinfektionsmittel (Eisenchamäleon). Ein durch Eintragen von Eisenhydroxyd in eine Lösung von schwefelsaurem Eisenoxyd gewonnenes Präparat dient zur Klärung von Abwässern. Mit schwefelsauren Alkalien bildet es Eisenalaun (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 165.
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