Seemoos

[266] Seemoos, das etwa 30 cm lange, chitinöse Gehäuse der Kolonien eines Hydroidpolypen Sertularia argentea Ell, Sol. Die mit bloßem Auge kaum erkennbaren Tierchen haften auf festem Meeresboden, auf Steinen, Muscheln etc. und bilden ein dichtes blaßgelbes zierliches Zwerggesträuch, indem sie zahllose Knospen treiben, die miteinander in dauerndem Zusammenhang bleiben. Die Sertularia-Stöcke bilden im Wattenmeer der Nordsee förmliche Wiesen und behalten nach dem Absterben der Tierchen ihren Zusammenhang. Man benutzt sie als Schmuck in Schneckengehäusen (Murex-Arten) und Körbchen und bezog sie bis vor kurzem von den englischen und französischen Küsten, gewinnt sie aber jetzt besonders im westfriesischen Wattenmeer bei Büsum. Man sammelt das von der See ausgeworfene S. und erntet es auch beim Garneelenfang. Zur Benutzung wird es präpariert und grün gefärbt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 266.
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