Seward

[389] Seward (spr. ßjūĕrd), William Henry, nordamerikan. Staatsmann, geb. 16. Mai 1801 in Florida (New York), gest. 10. Okt. 1872 in Auburn, studierte die Rechte, ward 1830 als Senator in die Legislatur und 1838 zum Gouverneur des Staates New York gewählt und führte eine Reform des Unterrichtswesens ein. 1849 als Senator in den Kongreß gewählt, galt er dort als der Führer der Freiboden- oder Antisklavereipartei und als einer der tüchtigsten Redner und Politiker; 1860 war er republikanischer Kandidat für die Präsidentenwahl und wurde 1861 von Lincoln zum Staatssekretär ernannt, in welcher Stellung er während des Bürgerkriegs eine ungemeine Tätigkeit und Energie entwickelte. Gleichzeitig mit der Ermordung Lincolns 14. April 1865 ward S. samt seinem Sohne durch Lewis Payne schwer verwundet. S. aber genas bald wieder und führte sein Amt bis 1869 weiter. Dann machte er eine zweijährige Reise, deren Beschreibung in dem Buch »Seward's travels around the world« (New York 1873) enthalten ist. Er schrieb: »Life of John Quincy Adams« (Auburn 1849, neue Ausg. 1886). Vgl. auch »Speeches, state papers, and miscellaneous works« (New York 1853 bis 1862, 4 Bde.) und »Diplomatic history of war for the Union 1861–1865« (Bost. 1883). Gesammelt wurden seine Werke von Baker herausgegeben (Bost. 1883, 5 Bde.). Vgl. Sewards »Autobiography«, fortgeführt von seinem Sohn Frederick W. S. (New York 1877), in neuer Ausgabe als »Story of the life of William H. S.« (das. 1891, 3 Bde.); Fred. Bancroft, Life of William Henry S. (das. 1900, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 389.
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