Siegelzylinder

[442] Siegelzylinder, bei den Assyrern, Babyloniern und Persern gebräuchliche Zylinder aus Halbedelsteinen, die, mit eingravierten Inschriften und figürlichen Darstellungen versehen, zum Siegeln, aber auch als Amulette benutzt wurden. Die Größe der bei Ausgrabungen in Babylonien, Ninive, Persepolis etc. gefundenen S. schwankt zwischen 0,5 und 10 cm. Zum Siegeln waren sie mit einer Handhabe versehen, so daß sie in Wachs oder weichen Ton ab gerollt werden konnten und der Abdruck ein Viereck bildete (s. Tafel »Gemmen«, Fig. 2, 5 u. 6). Vgl. Ménant, Cylindres orientaux du cabinet royal des médailles à la Haye (Haag 1878), Recherches sur la glyptique orientale (Par. 1883–86) und Collection de Clercq. Catalogue méthodique et raisonné (das. 1888 ff.); Fischer und Wiedemann, Über babylonische Talismane (Stuttg. 1881); Pinches, Babylonian and Assyrian cylinder-seals (Lond. 1885); Horn u. Steindorff, Sassanidische Siegelsteine (Berl. 1891); insbes. auch die Abhandlungen von L. Henzay in der »Gazette archéologique« (1887) und in der »Revue d'Assyriologie«, Bd. 4–6.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 442.
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