Silbersulfurēt

[469] Silbersulfurēt (Schwefelsilber) Ag2S findet sich als Silberglanz amorph als Silberschwärze, mit Antimon und Schwefel als Rotgiltigerz, Sprödglaserz, Silberantimonglanz, auch mit Arsen und Schwefel und mit andern Schwefelmetallen in mehreren Mineralien (s. Silber), entsteht beim Zusammenschmelzen von Silber und Schwefel, bei Einwirkung von Schwefelwasserstoff oder Schwefelleberlösung auf Silber oder auf Silbersalzlösungen und bildet den dunkeln Überzug, mit dem Silbergeräte an der Luft anlaufen; es ist schwarz, unlöslich in Wasser, löslich in heißer Salpetersäure, schmelzbar, erstarrt zu einer bleigrauen, kristallinischen, metallglänzenden, weichen Masse, schmilzt mit Silber in jedem Verhältnis zusammen, gibt beim Rösten schwefelsaures Silber, beim Schmelzen mit Eisen und Blei metallisches Silber, beim Behandeln mit Kupferchlorid bei Gegenwart von Kochsalz Chlorsilber. Silberwaren werden durch Eintauchen in Schwefelleberlösung mit einem dunkelgrauen Überzug versehen und führen dann den sinnlosen Namen oxydiertes, galvanisiertes Silber; auch zum Niello wird S. angewandt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 469.
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