Sintsiang

[496] Sintsiang (Sinkiang, Hsinkiang, »neues Gebiet«), amtlicher Name für das zum chinesischen Reich gehörige Gebiet Innerasiens, das in seinem wichtigsten Teil auch als Ostturkistan bezeichnet und im Süden von den Gebirgen Altyntag, Ustuntag und Nanschan, im W. von den Hochländern des Pamir und Ferghana begrenzt und im N. vom Tiënschan teils begrenzt, teils durchzogen wird. Im O. grenzt es unter etwa 98° an die chinesische Provinz Kansu, von der es erst 1884/85 administrativ abgetrennt wurde. Die westliche Hälfte umfaßt das wüstenerfüllte Becken des Tarim (s. d.), die östliche einen teils von Wüsten, teils von Steppen, teils von niedrigen Bergketten eingenommenen Teil der Gobi (s. d.); der Norden wird in seiner ganzen Breite vom Tienschan erfüllt, an dessen Nordfuß sich noch ein Stück der Dsungarei (s. d.) anschließt. Das Areal wird auf 1,426,000 qkm, die Bevölkerung auf 1 Mill. Einw. (meist Kirgisen, Perser, Kalmücken und Chinesen) geschätzt. In den bewässerten Teilen wird Acker- und Obstbau getrieben; andre Erzeugnisse sind Wolle, Baumwolle, Seide, Jade und etwas Gold. Hauptstadt ist Urumtschi (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 496.
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