Urumtschi

[973] Urumtschi, Hauptort der chines. Dsungarei (Provinz Sintsiang), 515 km östlich von Kuldscha, am Nordfuß des Tienschan, mit rauhem Klima, in strategisch wichtiger Lage, an der einzigen für schweres Geschütz fahrbaren Straße nach Turkistan, daher auch Hauptquartier der chinesischen Verwaltung, besteht aus dem chinesischen, von doppelter Mauer umgebenen Teil mit Fort und acht oder neun kleinen Stadtteilen, die sämtlich befestigt, aber zum großen Teil zerstört sind, hatte vor dem Kriege zwischen den Dunganen und Chinesen 200,000, jetzt nur 30,000, nach andern 10,000 Einw., die den immer noch beträchtlichen Handel zwischen Turfan, Barkul und Rußland vermitteln. In der Nähe sind schwefelhaltige Thermen, eine in ganz Zentralasien berühmte Solfatare, auch Steinkohlenlager.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 973.
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