Skapulīer

[518] Skapulīer (neulat. Scapulare, v. lat. scapula, Schulterblatt), ein Teil der Mönchstracht, anfangs ein ärmelloser Überrock, dessen sich die Mönche bei körperlicher Arbeit im Freien bedienten, oft an beiden Seiten ganz aufgeschlitzt u. dann wieder durch mehrere Knöpfe mit Belassung vieler Armlöcher verbunden (vgl. Abbildung);

Mönch mit Skapulier (12. Jahrh., nach Weiß).
Mönch mit Skapulier (12. Jahrh., nach Weiß).

jetzt ein körperbreiter Tuchstreifen gewöhnlich von Stoff und Farbe des eigentlichen Ordenskleides, der durch den inmitten befindlichen Kopfschlitz auf Hals und Schultern gelegt, vorn und hinten über die Kutte bis fast zur Länge derselben herabhängt. S. heißt in der katholischen Kirche auch ein Sakramentale (s. Sakramentalien), das aus zwei mit dem Bilde Mariens oder der Leidenswerkzeuge Christi versehenen Tuchflecken besteht und an zwei Bändchen unter den Kleidern auf Brust und Rücken getragen wird. Die Inhaber solcher Skapuliere[518] gehören einer Skapulierbruderschaft (s. Bruderschaften, religiöse) an, deren vorzüglichste die »Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel« (daher Karmelitenskapulier, eingeführt 1587) ist mit dem Skapulierfest am dritten Sonntag im Juli.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 518-519.
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