Skopas

[530] Skopas, griech. Bildhauer, geb. vor 400 v. Chr. in Paros, neben Praxiteles das Haupt der jüngern attischen Schule, die durch die Ausbildung des Pathetischen, der freien Anmut und des Lieblichen charakterisiert wird, zuerst als Wiedererbauer des 394 abgebrannten Tempels der Athene Alea in Tegea genannt, wandte sich um 377 nach Athen, wo er mehrere seiner berühmten Werke, wie den die Kithara spielenden Apollon, die rasende Bacchantin u. a., schuf. Seine weitern Schicksale sind unbekannt. Sein bedeutendstes Werk war eine für eine Stadt in Bithynien bestimmte, später im Neptuntempel zu Rom aufgestellte figurenreiche Gruppe: die Überführung des Achilleus auf die Insel Leuke. Ähnliche Gruppen von seiner Hand: Kampf des Achilleus und Telephos, dann die Jagd des kalydonischen Ebers, fanden sich am Athenetempel zu Tegea; Reste von letztern sind wieder aufgefunden worden. Auch war er mit andern Künstlern an der plastischen Ausschmückung des Mausoleums (s. d.) zu Halikarnassos beteiligt. Einzelstatuen schuf S. in großer Zahl, meist Idealstatuen, Götterbilder (Apollon, Aphrodite, Eros, Dionysos), Bacchantinnen und Nymphen. Vgl. Urlichs, S.' Leben und Werke (Greifsw. 1863); Furtwängler, Meisterwerke der griechischen Plastik, S. 513 ff. (Leipz. 1893); Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik, Bd. 2, S. 14 bis 37 (4. Aufl., das. 1894); Collignon, Geschichte der griechischen Plastik, Bd. 2, S. 247 ff. (deutsch von Baumgarten, Straßb. 1898); Springer, Handbuch der Kunstgeschichte, Bd. 1 (8. Aufl. von Michaelis, Leipz. 1907); Treu, Zur Mänade des S. in »Mélanges Perrot«, S. 317 ff. (Par. 1903); Ausgrabungen in Tegea: »Athenische Mitteilungen«, Bd. 6 (1881), S. 393 ff.; Bd. 8 (1883), S. 274 ff.; »Bulletin de correspondance hellénique«, Bd. 25 (1901), S. 243 ff.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 530.
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