Stelzhamer

[926] Stelzhamer, Franz, österreich. Dialektdichter, geb. 29. Nov. 1802 zu Großpiesenham bei Ried in Oberösterreich, gest. 14. Juli 1874 in Henndorf bei Salzburg, war der Sohn eines Bauern, studierte, war eine Zeitlang Schauspieler, kehrte aber schließlich, mehr als 30jährig, in die heimatliche Hütte zurück und trug als wandernder Sänger seine Gedichte vor. Großen Erfolg hatten seine »Lieder in obderennsscher Mundart« (Wien 1836, 2. Aufl. 1844) und »Neuen Gesänge« (das. 1841, 2. Aufl. 1844). Wetter veröffentlichte er drei Bände ErzählungenProsa«, Regensb. 1845); »Neue Gedichte« (das. 1846); ferner »Heimgarten«, Erzählungen (Pest 1846, 2 Bde.); »Liebesgürtel«, hochdeutsche Lieder (2. Aufl., Preßb. 1876); endlich »D'Ahnl«, ein Dialektepos in Hexametern (Wien 1851, 2. Aufl. 1855) und »Gedichte«, Gesamtausgabe seiner Dialektgedichte (Stuttg. 1855). Aus seinem Nachlaß erschienen: »Aus meiner Studienzeit« (Salzb. 1875), »Die Dorfschule«, Sittenbild (Wien 1876) und »Charakterbilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben« (Linz 1892), alle drei Schriften neu herausgegeben von M. Burckhard (Wien 1905). »Ausgewählte Dichtungen« Stelzhamers gab Rosegger heraus (Wien 1884, 4 Bde.), eine Sammlung seiner »Mundart lichen Dichtungen« Hanrieder und Weitzenböck (Linz 1897–1900, 2 Bde.). Vgl. Plattensteiner, Franz S. zu seinem 100. Geburtstag (Wien 1903); M. Burckhard, Franz S. und die oberösterreichische Dialektdichtung (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 926.
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