Stromwage

[128] Stromwage, von W. Thomson angegebener und in der Elektrotechnik verwendeter Apparat zur Messung der Stromstärke. An den beiden Enden eines Wagbalkens ist je ein Solenoid mit vertikal gestellter Achse angebracht. Jedes dieser Solenoide befindet sich über einer festen, mit ihm konaxialen Spule; sämtliche Spulen werden von dem zu messenden Strom durchflossen, die beweglichen jedoch in entgegengesetzter Richtung, so daß die Wirkung des Erdmagnetismus auf sie aufgehoben, die eine aber von der darunter befestigten Spule angezogen, die andre abgestoßen wird. Soll nun die Stärke des durch die Spulen fließenden Stromes bestimmt werden, so muß man den durch den Strom abgelenkten Wagbalken wieder in die von ihm bei stromlosen Spulen eingenommene ursprüngliche Lage zurückführen. Zu diesem Zweck ist mit dem Wagbalken ein in Millimeter geteilter Maßstab verbunden, längs dem ein Gewicht mit seiner Spitze zum Ablesen verschoben werden kann, das, wenn es am Nullpunkt der Skala steht, ein am andern Ende des Balkens angebrachtes Gegengewicht im Gleichgewicht hält. Beim Stromdurchgang wird das Laufgewicht bis zur Herstellung der Ruhelage verschoben, und seine Entfernung vom Nullpunkt abgelesen; alsdann ist die Stromstärke der Quadratwurzel aus dieser Entfernung proportional. Um diese Rechnung zu umgehen, ist hinter der Millimeterskala noch eine feststehende Skala angebracht, welche die Quadratwurzeln direkt abzulesen gestattet.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 128.
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