Sußmann-Hellborn

[215] Sußmann-Hellborn, Louis, Bildhauer, geb. 20. März 1828 in Berlin, war daselbst fünf Jahre lang Schüler von Wredow, studierte von 1852–56 in Rom, machte dann längere Reisen und ließ sich 1857 in Berlin nieder, wo er unter anderm von 1882 bis 1887 als artistischer Leiter der königlichen Porzellanmanufaktur fungierte. Auf einen schon in Rom[215] entstandenen trunkenen Faun (1856, Nationalgalerie in Berlin) folgten andre Genre- und mythologische Gestalten. Später wandte er sich auch der monumentalen Porträtstatue zu und schuf das Marmorstandbild eines jugendlichen Friedrich d. Gr. (1862) für das Rathaus in Breslau und einen schon bejahrten Friedrich d. Gr. (1869) sowie Friedrich Wilhelm III. für das Rathaus in Berlin, eine 1878 enthüllte Bronzestatue Friedrichs d. Gr. für die Stadt Brieg und die sitzenden Statuen von Hans Holbein und Peter Vischer für das Kunstgewerbemuseum in Berlin, zu dessen Begründern er gehört. Unter seinen Genrefiguren der spätern Zeit sind noch ein Fischer mit der Laute, der Volksgesang, Dornröschen (in der Berliner Nationalgalerie), verlassene Psyche, haarflechtende Italienerin hervorzuheben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 215-216.
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