Sucre, Antonio José de

[167] Sucre, Antonio José de, Großmarschall von Ayacucho, erster Präsident der Republik Bolivia, geb. 3. Febr. 1795 in Cumana (Venezuela), gest. 3. Juni 1830 bei Ventaquemada (Ecuador), trat 1810 in das Heer der Aufständischen und machte als Generalstabsoffizier Mirandas und Bolivars alle Phasen des kolumbischen Befreiungskampfes mit. 1820 sandte ihn Bolivar nach Guayaquil, wo er durch die Schlachten von Riobamba und Pichincha die Freiheit von Quito befestigte. 1823–25 half er die Spanier aus Peru verdrängen, welche Aufgabe er durch die Schlacht von Ayacucho glänzend vollendete. Nach Oberperu entsendet, das sich als Bolivia zu einem selbständigen Kanton der kolumbischen Republik konstituierte, wurde er 1825 mit diktatorialen Vollmachten betraut. 1826 bis 1828 zum konstitutionellen Präsidenten erwählt, lehnte aber die Erblichkeit der Würde ab und zog sich nach Guayaquil zurück. 1829 erfocht er noch einmal bei Tarqui einen Sieg für die kolumbische Republik gegen die Peruaner, gehörte 1830 dem Kongreß an, der die Abdankung Bolivars entgegennahm, ward aber auf der Rückkehr von dort ermordet. Vgl. Villanueva, Vida del Gran Mariscal de Ayacucho (Caracas 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 167.
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