Sucre [1]

[42] Sucre, Antonio José de S., geb. 1793 zu Cumana in. Venezuela, trat 1810 in das südamerikanische Insurgentenheer, diente von 1814–17 im Generalstab u. dann unter Bolivar gegen Neugranada; nachher erhielt er das Commando über ein Armeecorps, besiegte die Spanier 1820 bei La Plata, 1821 bei Guayaquil u. 1822 am Pichincha, nahm Quito u. vollendete die Befreiung Quitos durch die Schlacht bei Rio Bamba, wurde 1824 zum Oberbefehlshaber mit fast dictatorischer Gewalt in Peru ernannt u. gewann am 9. Decbr. die Schlacht bei Ayacucho gegen die Spanier, wodurch Südamerika für immer von der spanischen Herrschaft befreit wurde. Hiervon erhielt er durch den Congreß von Bolivia den Titel Groß Marschall von Ayacucho, wurde hierauf 1825 General en chef u. lebenslänglicher Präsident der Republik Bolivia, mußte aber in Folge mehrer Meutereien im Heere im April 1828 Bolivia verlassen u. legte 1. August im Congreß seine Würde nieder. 1830 von der Stadt Quito in den Congreß gewählt, wurde er Präsident des Constituirenden Congresses in Bogota u, einer der Commissäre, welche mit Venezuela Friedensunterhandlungen anknüpften. Als Her Friede nicht zu Stande kam, begab er sich nach dem Süden, um einige Unruhen unter dem General Flores zu stillen, wurde aber hier auf Veranstaltung seines Gegners, des Generals Ovando, in hinein Gehölz bei Pasto unweit Cartagena im Juni l830 meuchlings erschossen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 42.
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