Suffolk [4]

[189] Suffolk (spr. ßöffōk), engl. Adelstitel, zuerst der Familie Clifford als Grafen, seit dem 14. Jahrh. der[189] Familie Pole als Herzoge von S. Der letzte aus diesem Hause ward 1513 hingerichtet. Heinrich VIII. verlieh den Titel seinem Günstling Charles Brandon (gest. 1545), dem Gemahl seiner Schwester Maria, dessen Schwiegersohn Henry Gray von Eduard VI. 1551 zum Herzog von S. erhoben und nebst seiner Tochter Johanna Gray (s. Gray 1) 1554 enthauptet wurde. Demnächst erhielt Lord Thomas Howard, Sohn des vierten Herzogs von Norfolk, geb. 24. Aug. 1561, gest. 28. Mai 1626,1603 den Titel eines Grafen von S. Schon in dem Kampf gegen die unüberwindliche Flotte Philipps II. hatte er sich ausgezeichnet, unter Jakob I. wurde er 1603 Geheimrat und Lord-Kämmerer. 1605 tat er sich bei der Entdeckung der Pulververschwörung hervor. 1614 wurde er zum Lord-Großschatzmeister ernannt, 1618 aber entlassen, wegen Unterschlagung angeklagt und in den Tower gesetzt, aus dem er jedoch nach einigen Tagen wieder befreit wurde. Von ihm stammen die jetzigen Grafen von S. und Berkshire; gegenwärtiger Chef des Hauses ist Henry Molyneux Paget Howard, Graf von S., geb. 13. Sept. 1877, Kapitän in der britischen Armee.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 189-190.
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