Sunderbands

[207] Sunderbands (Sundarbans, Sundarban), das sumpfige, von 17 größern und vielen kleinen Kanälen durchzogene Inselgewirr des untersten Gangesdeltas. zwischen Hugli, Meghna und Bengalischem Meerbusen, an dem es sich 264 km weit hinzieht, 19,507 qkm groß, ein aus Erde, Sand und Schlamm vom Ganges aufgeschütteter Landstrich, der nur im höhern östlichen Teil bewohnt ist. Der einzige nennenswerte Ort, Port Canning, mit Kalkutta durch Eisenbahn verbunden, hat geringe Bedeutung. Die S. sind namentlich auf der Meeresseite von undurchdringlichem Dschangelwald bedeckt, ein Schutz gegen die häufigen Sturmfluten, die dennoch zuweilen große Verheerungen anrichten. Der Wald, meist Staatseigentum, liefert jährlich große Mengen Bau- und Brennholz nach Kalkutta. Zahlreich sind Tiger, Leoparden, Nashörner, Büffel, wilde Schweine und Katzen, verschiedene Hirscharten, Stachelschweine, Affen, Ottern, viele Vogelarten, Krokodile, Schlangen und Fische Das Klima ist höchst ungesund. Die spärliche Bevölkerung baut im N. Reis, auch Indigo, Zuckerrohr, Betel, Jute, Gemüse, lebt aber sonst fast ausschließlich von Holzfällen, Fischfang, Salzgewinnung und Schiffahrt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 207.
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