Sussex [2]

[215] Sussex (spr. ßöß-), Augustus Frederick, Herzog von, sechster Sohn Georgs III. von England, geb. 27. Jan. 1773, gest. 21. April 1843, studierte in Göttingen, hielt sich dann vier Jahre in Rom auf und heiratete daselbst 4. April 1793 Augusta Murray, die Tochter des katholischen Grafen von Dunmore in Schottland. Gemäß eines Gesetzes von 1772 erklärte Georg III. 1794 diese ohne seine Erlaubnis geschlossene Ehe für ungültig. Nachdem sich der Prinz 1801 von seiner Gemahlin getrennt hatte, die ihm zwei Kinder (s. Este, S. 127) geboren hatte, wurde er 1801 zum Herzog von S., Grafen von Inverneß und Baron Arklow ernannt. Im Parlament hielt er sich zur Opposition und wirkte im liberalen Sinne für die Emanzipation der Katholiken, die Abschaffung des Sklavenhandels und die Parlamentsreform. Obgleich auf den Genuß seiner Apanage beschränkt, sammelte er doch eine besonders an Ausgaben und Übersetzungen der Bibel sowie an Handschriften sehr reichhaltige Bibliothek, die Th. Jos. Pettigrew (Lond. 1827, 2 Bde.) beschrieben hat. Auch war er eine Zeitlang Präsident der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften. Nach dem Tode seiner ersten Gemahlin heiratete er 1831, gleichfalls ohne königliche Genehmigung, Lady Cecily Underwood, Tochter des irischen Grafen von Arran, Witwe von Sir George Buggin, die 1840 zur Herzogin von Inverneß erhoben wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 215.
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