Sympathētische Kuren

[238] Sympathētische Kuren, angebliche Heilungen von Krankheiten, die nicht durch die Einwirkung von[238] Arznei- oder andern bekannten Heilmitteln, sondern durch eine geheimnisvolle Kraft solcher Körper geschehen, die mit dem Kranken oft gar nicht in unmittelbare Berührung zu kommen brauchen. Man hängt dem Kranken Amulette um, nimmt mit gewissen Gegenständen Handlungen vor, die auf den entfernten Kranken einwirken sollen, oder »bespricht« die kranke Stelle durch Beschwörungen und Gebete. Wenn s. K. überhaupt eine Wirkung erzielen, so ist diese auf Suggestion zurückzuführen, d. h. die Wirkung tritt ein, weil in dem Kranken der Glaube erweckt wird, daß das Mittel helfen werde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 238-239.
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