Talk

[295] Talk, Mineral, sehr ähnlich dem Glimmer und Chlorit, zumal in der vollkommenen Spaltbarkeit nach einer Fläche (Basis), kristallisiert wahrscheinlich wie jene monoklin, bildet aber nur selten sechsseitige tafelförmige Kristalle, gewöhnlich in blätterigen und schuppigen, auch dichten Aggregaten, weiß, grünlich oder gelblich, auch farblos, in dünnen Blättchen durchscheinend, mit Perlmutter- oder Fettglanz auf der [295] Basis, sehr mild und fettig anzufühlen. Härte 1, spez. Gew. 2,69–2,80. T. besteht aus kieselsaurer Magnesia H2Mg3Si4O12 mit etwas Eisenoxydul. Nach dem Glühen wird er hart (Härte 6) und ritzt das Glas. Ein dichter, kryptokristallinischer T. ist der Speckstein (Steatit); er findet sich derb, eingesprengt, in nierenförmigen oder knolligen Massen und häufig in Pseudomorphosen nach Quarz und Dolomit, so besonders zu Göpfersgrün bei Wunsiedel im Fichtelgebirge, zu Snarum in Norwegen, bei Briançon und bei Lowell in Massachusetts. Der T. ist der wesentliche Gemengteil des Talkschiefers (s. d.) und des Topfsteins, z. B. am Greiner in Tirol, zu Kraubat in Steiermark, am St. Gotthard, im Ural, in Kanada etc. Er dient als Maschinenschmiere, als Poliermaterial für weiche Gegenstände, wie Spiegel, Marmor, Serpentin, Gips, Metall, zur Darstellung von Schminke, als Zusatz zur Porzellanmasse und Seife, als Einstreupulver in Stiefel und Handschuhe und zu Streupulvern; der Speckstein insbes. dient zum Zeichnen auf Tuch, Seide und Glas (spanische, Briançoner, venezianische, Schneiderkreide), zum Entfetten von Zeugen, zu geschnittenen und gedrehten Ornamenten und Utensilien und im gebrannten Zustande zu Gasbrennern und zu Wasserleitungsrohren. Abfall von der Verarbeitung wird zu Gabbromasse benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 295-296.
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