Tasse [2]

[334] Tasse, einfache Schale mit Henkel, die in rohen Formen schon in vorgeschichtlichen Zeiten als Trinkund[334] Schöpfgefäß diente. Erst im 18. Jahrh., der Zeit des Porzellans, als die Beliebtheit von Kaffee, Schokolade und Tee allgemeiner wurde, werden Tassen in den verschiedensten Formen mit reichem künstlerischen Dekor, figürlichen Szenen und Blumenbemalung hergestellt. Die Wandung der T. hat im Rokoko eine eingezogene bauchige Form mit J-förmigem Henkel. In der Empirezeit entsteht die zylindrische Form mit rechtwinkligem Henkel. während im 19. Jahrh. die verschiedensten Formen mit reichem Golddekor und zum Teil geschmacklosen Malereien überladen werden, die erst in neuerer Zeit einfachen Motiven und zweckmäßigern Formen weichen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 334-335.
Lizenz:
Faksimiles:
334 | 335
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika