Thorĭum

[501] Thorĭum (Thor, Donarium) Th, chemisches Element, das sich im Thorit, Thorianit und Orangit, in kleinen Mengen in Pyrochlor, Monazit, Äschynit, Samarskit, in Uranerzen etc. findet und aus dem Chlorthorium durch Natrium abgeschieden wird. Es bildet ein graues Pulver vom spez. Gew. 11,0, Atomgewicht 232,5, schmilzt im elektrischen Ofen leichter als Zirkon, besitzt sehr geringe spezifische Wärme, zersetzt nicht Wasser, ist leicht löslich in Salpetersäure, schwer in Salzsäure, vierwertig, verbrennt beim Erhitzen an der Luft zu farbloser Thorerde (Thoroxyd, Thorsäure) ThO2. Diese hat das spez. Gew. 10,2, bildet mit farblosen Säuren farblose Salze, die etwas zusammenziehend schmecken und beim Erhitzen zersetzt werden. Thorerde strahlt beim Glühen dünnes weißes Licht aus, bei Gegenwart von wenig Cer aber innerhalb einer Flamme sehr glänzendes Licht (Auerlicht), es dient daher zur Herstellung der Strümpfe für Glühlicht. Der Bedarf der europäischen Thorindustrie an Monazitsand, aus dem die Thorerde dargestellt wird, beträgt jährlich etwa 4000 Ton. Vgl. Radioaktivität, S. 556, und Becquerelstrahlen. T. wurde 1828 von Berzelius entdeckt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 501.
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