Toberentz

[581] Toberentz, Robert, Bildhauer, geb. 4. Dez. 1849 in Berlin, starb während einer Reise 31. Juli 1895 in [581] Rostock, besuchte die Berliner Kunstakademie und arbeitete dann zwei Jahre in Schillings Atelier in Dresden. Damals entstanden ein überlebensgroßer Perseus und mehrere Büsten. Nachdem T. von 1872–75 in Italien studiert hatte, brach er, nach Berlin zurückgekehrt, mit dem Rauchschen Idealstil, in dem seine ältern Werke gehalten waren, um sich an die Weise von R. Begas anzuschließen. Die ersten dieser Arbeiten waren die Marmorfigur einer Else und ein Faun mit Amor, denen 1878 die Bronzefigur eines ruhenden Hirten (in der Berliner Nationalgalerie) folgte. 1879 wurde er als Leiter eines der mit dem schlesischen Museum verbundenen Meisterateliers nach Breslau berufen, wo er unter anderm einen monumentalen Brunnen für Görlitz schuf. 1891 nahm er seinen Wohnsitz in Berlin, wo in rascher Folge die lebensgroße nackte Figur einer altgriechischen Bildhauerin, ein nacktes, auf einem Ruhebett schlafendes Mädchen und ein Reiterstandbild des Kaisers Barbarossa für das Kaiserhaus in Goslar entstanden. Nach dem Tode des Bildhauers Otto wurde ihm die Vollendung des Lutherdenkmals für Berlin übertragen, an dem vornehmlich der Kopf Luthers und die Gestalten von Hutten und Sickingen sein eignes Werk sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 581-582.
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