Traeger

[656] Traeger, Albert, Dichter, geb. 12. Juni 1830 in Augsburg, von wo sein Vater nach einigen Jahren nach Naumburg übersiedelte, studierte in Halle und Leipzig Rechtswissenschaft, wurde 1862 Rechtsanwalt und Notar zu Kölleda in Thüringen, siedelte 1875 nach Nordhausen über und lebt seit 1891 in Berlin. T. ist Mitglied des Reichstags (seit 1871) sowie auch des preußischen Abgeordnetenhauses und gehört der deutsch-freisinnigen Partei an. Als talentvoller Lyriker bewies er sich in seinen »Gedichten« (Leipz. 1858, 17. vermehrte Auflage 1892). Außerdem veröffentlichte er: »1870«, sechs Zeitgedichte (Berl. 1870); die Novelle »Übergänge« (Leipz. 1860); »Tannenreiser«, Weihnachtsarabesken (Troppau 1864); »Die letzte Puppe« (Soloszene, Wien 1864; 2. Aufl., Berl. 1894); »Morgenstündchen einer Soubrette«, dramatisches Genrebild (mit Em. Pohl, Berl. 1879); ferner die illustrierten Sammelwerke: »Stimmen der Liebe« (Leipz. 1861) und »Deutsche Lieder in Volkes Mund und Herz« (das. 1864). Auch gab er 1865–83 das Jahrbuch »Deutsche Kunst in Bild und Lied« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 656.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika