Tulle

[796] Tulle (spr. tüll'), Hauptstadt des franz. Depart. Corrèze und früher von Niederlimousin, 214 m ü. M., malerisch im tief eingeschnittenen Tale der Corrèze gelegen, die hier die Solane aufnimmt, an der Orléansbahn, hat eine Kathedrale St.-Martin aus dem 12. Jahrh., mit gotischem, 73 m hohem Turm (14. Jahrh.) und Kreuzgang, alte Häuser, ein Collège, ein Seminar, eine Lehrer- und eine Lehrerinnenbildungsanstalt, Bibliothek, Museum und Theater. T. hat eine staatliche Waffenfabrik, eine Fahrradfabrik, eine Goldschlägerei, Wagenbau, Sägewerke, Mühlen, starken Handel und (1906) 14,070 (als Gemeinde 17,245) Einw. Die Stadt ist der Sitz des Präfekten, eines Gerichtshofes, eines Handelsgerichts, einer Handelskammer, einer Ackerbaukammer, einer Filiale der Bank von Frankreich sowie eines Bischofs. In der fränkischen Zeit kommt T. als Tutela vor. Die Fabrikation von Spitzen (points de T.) ist 1810 eingegangen. Vgl. Fage, La vie à T. aux XVII. et XVIII. siècles (Par. 1901); Clément-Simon, Recherches de l'histoire civile et municipale de T. (Tulle 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 796.
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