Ugogo

[870] Ugogo, Landschaft in Deutsch-Ostafrika (s. Karte »Deutsch-Ostafrika«), im S. und SO. von Tabora, zwischen den Landschaften Usagara (O.) und Ujansi (W.); mit ausgedehnten, mit Busch und lichtem Wald bedeckten Wildnissen (die Marenga Mkali im O., die Mgunda Mkali im W.) an der Grenze. Das 850 bis 1150 m hohe, wellige Tafelland, dessen Untergrund (Gneis und Granit) roter Laterit oder Sand bedeckt, ist größtenteils dürre Savanne mit verkrüppeltem Gestrüpp von Akazien, Balsamsträuchern, Aloe, Euphorbien, an den Regenbächen mit Baobabs und Sykomoren. Den Norden erfüllen Steppen mit Salz- und Natronsümpfen, wie U. überhaupt eine der ödesten Landschaften von Deutsch-Ostafrika ist. Der einzige, auch nur zeitweilig Wasser führende Fluß ist der Kisigo; in der Regenzeit ist das Land überschwemmt, sonst ist der Boden hart. Die Bewohner, die Wagogo, stark mit Massai vermischte Bantu, treiben Viehzucht und Landbau. Der einst von den ihr Gebiet (von Mpapua nach Tab ora) durchziehenden Karawanen erhobene Wegzoll (Hongo) ist seit der Errichtung (1892) der Station Unjangwira (1895 nach Kilimatinde bei Muhalala verlegt) weggefallen. S. die Tafeln »Afrikanische Kultur I«, Fig. 30, und »Geräte der Naturvölker II«, Fig. 33.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 870.
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