Ussing

[978] Ussing, 1) (eigentlich Algreen-U.) Tage, dänischer Jurist und Staatsmann, geb. 11. Okt. 1797 bei Hilleröd (Seeland), gest. 25. Juni 1872 in Kopenhagen, wurde daselbst 1831 Sekretär der dänischen Kanzlei, 1837 Mitglied des Oberlandesgerichts, 1840 Universitätsprofessor, 1844 Bürgermeister. 1848 erfolgte seine Beförderung zum Generalstaatsanwalt des Königreichs. Seit 1834 Mitglied der Ständeversammlung, verfocht er anfangs liberale, später konservative Anschauungen und gehörte 1854–66 im Reichsrat zu den Führern der Gesamtstaatspartei. Seine wichtigsten Schriften sind: »Haandbog i den danske Criminalret« (4. Aufl., Kopenh. 1859, 2 Bde.); »Laeren om Servituter« (das. 1836); »Haandbog i den danske Arveret« (das. 1855).

2) Louis, Philolog, geb. 10. April 1820 in Kopenhagen, gest. daselbst 4. Nov. 1905, studierte in Kopenhagen, war 1844–46 in Italien und Griechenland, wurde 1847 Lektor, 1849 ordentlicher Professor der klassischen Philologie und Archäologie in Kopenhagen und trat 1896 in den Ruhestand. Er gab heraus: »Inscriptiones Graecae ineditae« (Kopenhagen 1847); »Ciceronis orationes tres de lege agraria« (das. 1850); »T. Livii Historiarum Romanarum libri« (mit Madvig, das. 1861–66, 4 Bde. in 8 Teilen, zum Teil in neuen Auflagen); »Theophrasti characteres et Philodemi de vitiis liber X. cum commentario« (das. 1868); »Plauti comoediae« (Bd. 1–5, das. 1875–86). Außerdem nennen wir: »Griechische Reisen und Studien« (Kopenh. 1857); »Niels Laur. Höyens Levned« (das. 1872) nebst dem Nachlaß Höyens (das. 1871–76, 3 Bde.); »Erziehung und Unterricht bei den Griechen und Römern« (dänisch, das. 1863–65; deutsch, neue Bearbeitung, Berl. 1885); »Græske og romersk Metrik« (1893); »Den græske Søjlebygnings udvikling« (1894); »Betragtninger over Vitruvii de architectura libri X« (1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 978.
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