Vālens

[994] Vālens, Flavius, röm. Kaiser, geb. zu Cibalä in Pannonien, wurde 364 von seinem Bruder Valentinianus I. zum Mitregenten angenommen und erhielt die Herrschaft über den Osten des Reiches. Er selbst erwies sich als wenig bedeutend, doch regierte er gerecht und sparsam, und auch die Kriege wurden zunächst von seinen Feldherren nicht unglücklich geführt. Eine Empörung eines Verwandten Julians, Procopius, wurde 366 unterdrückt; ein Krieg mit den Westgoten (367–369) wurde durch einen nicht unrühmlichen Frieden beendigt, und auch der fast die ganze Regierung V.' ausfüllende Krieg mit dem Perserkönig Sapores hatte keine bleibenden Verluste zur Folge. Doch erlitt V. selbst 9. Aug. 378 bei Adrianopel durch die Westgoten eine völlige Niederlage und fand auf der Flucht den Tod. Er war ein eifriger Arianer, und so kam es, daß die arianische Lehre sich im Osten des Reiches verbreitete.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 994.
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