Waltner

[359] Waltner, Charles, franz. Kupferstecher und Radierer, geb. 24. März 1846 in Paris, widmete sich anfangs der Malerei bei Gérôme, dann der Kupferstecherkunst bei Martinet und Henriquel-Dupont und errang 1868 den römischen Preis. Nachdem er anfangs einige kleinere Blätter gestochen, wendete er sich später mit Vorliebe der Radierkunst zu und erreichte bald in der Wiedergabe von Gemälden der koloristischen Richtung, insbes. Rembrandts, eine große Virtuosität, in der er nur von seinem deutschen Schüler K. Koepping übertroffen wird. Seine Hauptwerke sind: Bildnis des Barons v. Vicq nach Rubens (1870), Infantin Margarete von Velazquez, Rembrandts Selbstbildnis in der Londoner Nationalgalerie, die chinesische Vase nach Fortuny, Grablegung nach van Dyck, der Angelus nach Millet, Christus vor Pilatus nach Munkacsy (1882), die Nachtwache nach Rembrandt (1885), Johannisfeuer nach Breton, Bildnis eines Rabbiners nach Rembrandt, Victor Hugo weihl seine Leier der Stadt Paris nach Puvis de Chavannes, die Jahrhundertfeier 1889 in Versailles nach Roll, ein Krieger nach Roybet, Jakob mit dem Engel nach G. Moreau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 359.
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