Henriquel-Dupont

[175] Henriquel-Dupont (spr. ang-rikell-dilpong), Louis Pierre, franz. Kupferstecher, geb. 13. Juni 1797 in Paris, gest. daselbst 20. Jan. 1892, widmete sich erst der Malerei, wendete sich aber nach dreijährigem Studium in der Werkstatt Pierre Guérins dem Kupferstich zu. Nach abermals drei Jahren eifriger Arbeit begann er 1818 Illustrationen für den Buchhandel und für Laurents Prachtwerk »Le Musée royal« zu liefern. Für den ersten Kupferstich, den er 1818 im Salon ausstellte (Porträt einer jungen Frau mit einem Kinde, nach van Dyck), erhielt er eine Denkmünze. Nach Delaroche stach er die Grablegung Christi, Cromwell am Sarge Karls I. und Lord Stafford auf seinem Gange zur Hinrichtung, nach Hersent die Abdankung Gustav Wasas (1831), nach Gérard das Porträt Ludwig Philipps, nach Ingres das Porträt Bertins, nach Ary Scheffer Christus als Tröster. 1843–53 vollendete er den Stich des sogen. Hémicyele von Delaroche im Palast der schönen Künste. 1855 stellte er sieben Bildnisse und eine Madonna mit dem Kinde nach Raffael im Louvre aus, 1867 die Vermählung der heil. Katharina nach Correggio,-Moses nach Delaroche, die Jünger in Emmaus (Ätzdruck) nach P. Veronese; im Salon 1869 erschien die vollendete Platte: die Jünger in Emmaus, 1876 der Stich: die Madonna des Hauses Orléans nach Raffael. 1849 wurde H. Mitglied der Akademie, 1863 Professor der Kupferstechkunst an der Ecole des beaux-arts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 175.
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