Xanthīnkörper

[806] Xanthīnkörper, eine Gruppe von Körpern, die in naher Beziehung zur Harnsäure stehen und als Zersetzungsprodukte von Eiweiß den Übergang von diesem[806] zum Harnstoff vermitteln. Von ihnen findet sich das Xanthīn (Dioxypurin) C5H4N4O2 oder:

Tabelle

im Harn, Blut, in einigen Harnsteinen, in der Leber, im Teeextrakt und Rübensaft, es entsteht bei Behandlung von Guanin mit Salpetriger Säure, bildet eine farblose amorphe Masse, ist in kochendem Wasser etwas löslich und verbindet sich mit Säure und Basen. Theobromin ist Dimethyl- und Kaffein Trimethylxanthin. Mit Kaliumchlorat und Salzsäure gibt Xanthin Alloxan und Harnstoff. Hypoxanthin (Sarkin, Oxypurin) C5H4N4O begleitet fast stets das Xanthin, von dem es sich durch die Schwerlöslichkeit des salzsauren Salzes unterscheidet. Es bildet in Wasser schwer lösliche Nadeln und löst sich in Alkalien und Säuren. Guanin (s. d.) wird durch Salpetrige Säure in Xanthin, Adenin (s. d.) in Hypoxanthin übergeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 806-807.
Lizenz:
Faksimiles:
806 | 807
Kategorien: