Zülpich

[1012] Zülpich, Stadt im preuß. Regbez. Köln, Kreis Euskirchen, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Düren-Euskirchen und der Kleinbahnlinie Mülheim-Wichterich-Arloff, 175 m ü. M., hat eine schöne kath. Kirche, Synagoge, noch erhaltene Stadtbefestigung mit 4 mächtigen Torburgen, eine alte Burg, ein altes gotisches Rathaus, eine landwirtschaftliche Winterschule, Kunstdünger-, Strohpapier-, Strohhülsen-, Bleiweiß- und Tonwarenfabrikation, Branntweinbrennerei, Molkerei und (1905) 2104 Einw., davon 52 Evangelische und 75 Juden. – Z., das alte Tolbiacum (Tolbia) im Lande der Ubier, wird im Mittelalter Tolpetum genannt, gehörte seit dem 13. Jahrh. dem Erzstift Köln, war aber im 14. Jahrh. an Jülich verpfändet und wurde erst 1379 eingelöst. Seitdem blieb Z. kölnisch und hatte später Sitz und Stimme auf den Landtagen. Ob bei Z. der Ort zu suchen ist, wo 496 die Franken über die Alemannen siegten, ist fraglich. Vgl. Broix, Erinnerungen an das alte berühmte Tolbiacum, die jetzige Stadt Z. (Neuß 1842).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1012.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika