Acupunctur

[106] Acupunctur (Med.), dasjenige Heilverfahren, wobei man durch Einstechen sehr feiner, spitzer Nadeln (aus Silber, Stahl, Gold, Platin) in kranke Theile des Körpers bes. Lähmungen u. heftige Nervenschmerzen zu heben sucht. Dieses Verfahren, ein Universalmittel chinesischer u. japanischer Ärzte, kam im 17. Jahrh. nach Europa, hat aber kein besonderes Glück gemacht. Die A. wirkt als Hautreiz, der durch längeres Steckenlassen der Nadeln gesteigert werden kann. Ferner wird die A. angewendet, um durch die Nadeln Elektricität in den Körper überzuführen (Elektropunctur), was jetzt nur noch zu dem Zwecke geschieht, Blut im Innern einer Ader zur Gerinnung zu bringen u. so die Ader zu verstopfen (zur Heilung von Adergeschwülsten, Aneurysma, Varix). Endlich wird die A. zur Untersuchung von Geschwülsten benutzt, welche durch mit Flüssigkeit gefüllte Hautsäcke gebildet werden. Der schnell ausgezogenen Nadel folgt ein Tropfen des Inhalts, Blut, Eiter, Wasser etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 106.
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