Afterblattläuse

[171] Afterblattläuse (Psyllidiae), Familie der Halbdeckflügler; der Rüssel kommt nahe bei der Brust heraus, Kopf mit 2 hörnerartigen Vorsprüngen, Augen vorstehend, Springfüße, beide Geschlechter mit 4 Flügeln; saugen die Säfte der Pflanzen, wodurch sie oft schädlich werden u. blasenartige Auswüchse verursachen, leiden eine Verwandlung; Larven platt, die 6 Füße mit häutigen Blasen u. Doppelklauen, schwitzen einen seinen seidenartigen, wolligen Stoff, der ihre Hülle ist, aus. Hierher gehört: 1) die Gattung Aleurodes Latr., mit 7gliedrigen Fühlern u. bestäubten Flügeln; die Schöllkraut-Afterblattlaus (A. chelidonii, Tinea proletella L.), grün mit schneeweiß bestaubten Flügeln; Länge 14 Linie; auf Schöllkraut, wird von. Burmeister zu den Schildläusen gezählt; 2) Psylla (Geoff., Chermes L.), Oberflügel ohne Mahl, mit vierzinkiger Gabelader; Fühler 10gliedrig, so lang od. länger als der Leib; von den zahlreichen Arten ist die bekannteste die Eren-A. (Ps. alni L.), grau, Hinterleib gelblich, Brustschild mit 3 grüngelben Flecken, Fühlerspitze schwarz; Länge 11/2 Linie; die Larven mit einem weißen wolligen Überzuge versehen; Ps. pyri lebt auf Birnbaum-, u. Ps. urticae auf Brennnesselblättern; 3) Livia Latr., Oberflügel eben so, aber pergamentartig, Fühler 10gliedrig, kürzer als der Leib 2. Glied sehr lang u. dick; die Binsen-A. (L. juncorum), draun, Kopf u. Rücken rothbraun, Fühler in der Mitte weiß, am Ende schwarz; verursacht auf den Binsen (Juncus lamprocarpus) knospenähnliche Auswüchse, nach deren Genusse die Schafe erkranken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 171.
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