Halbdeckflügler

[863] Halbdeckflügler (Schnabelkerfe, Hemiptera, Rhyngota), Ordnung der Insecten; haben saugende Mundtheile, die einen Schnabel bilden, welcher gegen die Brust zurückgeklappt ist; er besteht aus 4 Borsten, 2 dickeren oberen (Oberkiefer), 2 feineren unteren (Unterkiefer), einer kurzen Oberlippe u. einer gegliederten, getheilten Scheide, welche aus der Unterlippe u. den Tastern gebildet ist; die Taster der Unterkiefer fehlen, das Brustschild ist frei beweglich u. hat gewöhnlich eine große Rückenplatte, auf welcher oft Hörner u. andere eigenthümlich gebildete Auswüchse stehen; der zweite u. dritte Brustring hängen innig mit dem Hinterleibe zusammen; von den vier Flügeln sind die zwei vorderen oft härter, od. nur an der vorderen Hälfte leder- od. hornartig, zuweilen fehlen aber auch die Flügel ganz; die Verwandlung ist unvollkommen; sie leben alle von flüssigen Stoffen u. manche sind beständige Schmarotzer. Burmeister theilt sie in die Zünfte der Läufe (Pediculina), Schildläuse (Coccina), Pflanzenläufe (Phytophthires), Zirpen (Cicadina), Wasserwanzen (Hydrocores) u. Erdwanzen (Geocores). Cuvier (Latreille) theilt sie in: A) l Heteroptera, mit halben od. ganzen Flügeldecken: a) Landwanzen (Geocorissae), b) Wasserwanzen (Hydrocorissae); B) Homoptera, Vorderflügel halbhäutig od. den Hinterflügeln ganz gleich: a) Cicaden (Cicadaria); b) Blattläuse (Aphidii), c) Schildläuse (Gallinsecta).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 863.
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