Borste

[109] Borste, 1) (lat. Seta), steifes Haar, bes. mancher Thierarten, wie der Rückenhaare bei Schweinen, der Igel u.a.m. Ihre Steifigkeit haben sie von einer ihnen eignen hornartigen Substanz, die sich wie anderes Horn von Thieren verhält. Schweins-B-n kommen sortirt u. unsortirt aus Rußland, Preußen, Polen, Ungarn etc. in den Handel; man theilt sie in zahme u. wilde, u. diese wieder in alte u. junge, außerdem in Winter- u. Sommer-B-n, so wie in todte u. lebendige, d.h. von geschlachteten u. von verreckten Schweinen. Die kalt ausgerauften B-n sind viel besser, als die abgebrühten, u. diese wieder besser, als die Kalk-B-n, die durch Behandlung mit Kalk abgelöst werden. Die B-n zerfallen ferner in rohe u. sortirte, d.h. nach Stärke, Länge, Güte, Farbe etc. abgesonderte u. ausgesuchte B-n; erstere sind entweder, wie sie von Thieren kommen, od. auf einem Kamme gekämmt (gerauht) u. in Bündel gebunden (Rauh-B-n, Rauhhaare); letztere werden theils nach dem Gebrauche in Bürstenbinder-B-n, Pinsel-B-n, Schufter-B-n etc., od. nach der Art des Verpackens in Paquet-B-n, Schachtel-B-n etc. unterschieden. Die sortirten B-n gehen im Handel gewöhnlich unter prima u. secunda B-n. Man hat ferner weiße (die theuersten), schwarze, graue, rothe, braune u. melirte B-n. 2) (Bot.), s.u. Nebenpflanzentheile. 3) B. der Laubmoose, s.u. Kryptogamen. 4) (Borst), Erdriß od. Wasserriß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 109.
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