Winter [1]

[272] Winter, 1) (lat. Hiems), die rauheste u. kälteste, zwischen Herbst u. Frühling fallende Jahreszeit. Auf der nördlichen Halbkugel der Erde fängt der W. mit dem Austritt der Sonne aus dem Thierkreiszeichen des Schützen (um den 21. December) an u. endigt mit dem Eintritt in das Zeichen des Widders (um den 21. März); auf der südlichen Halbkugel dagegen dauert der W. vom Austritt der Sonne aus dem Zeichen der Zwillinge (um den 21. Juni) bis zum Eintritt in das Zeichen der Wage (um den 22. September) u. entspricht somit genau dem Sommer der nördlichen Halbkugel; die Sonne durchläuft daher in dem W. der nördlichen Halbkugel die Thierkreiszeichen des Steinbocks, Wassermanns u. der Fische (Winterzeichen); vgl. Winterpunkt. Als allegorische Gottheit wird der W. dargestellt als Greis, dessen graues Haar ordnungslos u. mit Reif besetzt herabhängt, eingehüllt in weites Gewand u. wohnt auf dem Wege zum Tartarus. 2) Die zur Winterzeit gewöhnliche Witterung, bes. die in dieser Zeit gewöhnliche Kälte; sie währt in unsern Zonen meist vom November bis zum März, also 5 Monate; in Süditalien sinkt schon das Thermometer im W. selten unter Null, u. in noch südlicheren Gegenden wird der W. weniger durch Sinken der Temperatur, als durch gewisse Winde, bedeutenden Regen u. andere atmosphärische Veränderungen charakterisirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 272.
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