Almărich

[342] Almărich, 1) A. I., Sohn Fulcos V. u. Bruder Balduins III., Graf von Joppe u. 1163 bis 1174 König von Jerusalem, s.d. (Gesch.). 2) A. II., (Emmerich), Sohn Hugos VIII., Bruder Guidos, 1197–1205 König von Cypern (s.d. Gesch.) u. von Jerusalem. 3) Sohn Hugos III., Königs von Cypern, Herr von Tyrus u. Sidon, 1306 Statthalter von Cypern, 1309–1310 auch König von Cypern, s.d. (Gesch.). 4) so v.w. Amalrich; 5) A. (Amalricus), aus Bene bei Chartre, Lehrer der Theologie zu Paris; 1204 pantheistischer Ansichten angeklagt, mußte er widerrufen u. st. 1209. Unter seinen Schülern (Almarleaner) ist bes. Davidv. Dinant berühmt; sie lehrten: Alles ist Gott, Gott ist Alles, Schöpfer u. Geschöpf ist eins, Gott ist das Ziel von Allem, weil Alles in ihn zurückkehren wird, um unveränderlich in ihm zu ruhen. Jeder Fromme ist ein Christus, die Auferstehung ist die Wiedergeburt. der Körper Christi ist auch vor der Einsegnung im Brod, wie Christus in der ganzen Natur. Es bedarf keiner äußeren Kirche mehr; Alles was in Liebe geschieht, ist rein, denn der Geist Gottes im Menschen kann nicht sündigen. Ihre Lehre ward auf der Synode zu Paris 1209 u. im Lateran 1215 verdammt, dauerte aber in den Brüdern u. Schwestern des freien Geistes (s.d.) fort.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 342.
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