Emmĕrich [1]

[676] Emmĕrich (Amerigo, männlicher Vorname, angeblich so v.w. der an Bienen [Immen] Reiche), A) Person der Sagengeschichte: 1) E., in der deutschen Heldensage so v.w. Ermrich. B) Heiliger: 2) St. E., Sohn Stephans des Heiligen, Königs von Ungarn, ein keuscher Prinz, st. 1031 als Jüngling u. wurde canonisirt; Tag: der 4. Novbr. C) Könige: a) von Jerusalem: 3) E. von Lusignan, so v.w. Almarich 2); b) von Ungarn: 4) E., Sohn Belas III., regierte 1196–1204, s. Ungarn (Gesch.). D) Andere Personen: 5) E. I., Major Domus des Königs Chlodwig u. Statthalter in Schwaben um 500. 6) E. II., Major Domus des Königs Dagobert um 630. 7) E. III., Graf von Württemberg, um 938; über sie s. Württemberg (Gesch.). 8) E. Joseph v. Breidbach Burresheim, geb. 1707, 1763–1774 Erzbischof u. Kurfürst von Mainz. 9) Anna Katharina, gewöhnlich die Nonne von Dülmen, ein Bauernmädchen, hatte von Jugend auf heilige Visionen, wurde später Augustinerin des Klosters Agnatenberg in Dülmen u. verfiel zuletzt in einen langwierigen leidenden Zustand magnetischer Art, worin sie wenig aß u. trank u. blutende Wundenmaale an sich hatte (vgl. Stigmatisirt); sie st. 1824. Lebensbeschreibung in: Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi, nach den Betrachtungen der gottseligen A. Kath. Emmerich, Sulzbach 1833. 10) Wolfgang Jos., geb. 1772 zu Stadtkemnat in der Oberpfalz, ward 1796 zum Priester geweiht, wurde Präfect im Studienseminar in Regensburg, 1810 Inspector daselbst u. Musikdirector am Chore der Stadtpfarrkirche St. Emmeran, 1834 Kanonikus an der alten Kapelle u. st. 1839. Er componirte Vieles für die Kirche, darunter 2 größere Messen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 676.
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