Ambras

[396] Ambras, Felsenschloß 1 Stunde v. Innsbruck in Tyrol; einst den Grafen von Andechs gehörig kam es nach dem Aussterben an Tyrol u. mit Tyrol an Österreich; Kaiser Ferdinand I. verpfändete es an die v. Schurf, löste es aber 1563 wieder ein u. gab es seinem Sohne, dem Erzherzog Ferdinand, der es wegen seiner reizenden Lage zum Lieblingsaufenthalt mit seiner Gemahlin Philippine Welser wählte, 1595 vererbte er es auf seinen 2. Sohn Karl, Markgraf von Burgau, welcher es wieder an Kaiser Rudolf II. verkaufte; jetzt ist es eine Kaserne. Die sonst daselbst befindliche, vom Erzherzog Ferdinand angelegte Ambraser Sammlung, bestehend in mehr als 130 Rüstungen berühmter Fürsten u. Feldherren, Waffen, alten mathematischen u. musikalischen Instrumenten, Manuscripten u. alten Büchern, Kunstsachen, Kupferstichen, Holzschnitten, Ölbildern, Schnitzwerken etc., ist seit 1806 in Wien im untern Belvedere aufgestellt, die Bibliothek von Maria Theresia nach Innsbruck geschenkt. In neuester Zeit wurde der Plan zur Restauration des Schlosses u. zur Zurückführung der Sammlung dahin gemacht. Köhler, Ambrassische Heldenrüstkammer, Nürnb. 1735; Al. Primisser, Beschreibung der Ambraser Sammlung, Wien 1819; Jos. Bergmann, Übersicht der Ambrasischen Sammlung, 3. Aufl., Wien 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 396.
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