Ameisenfresser

[400] Ameisenfresser, 1) (Myrmecophaga, L.), Gattung der Wurmzüngler (zahnlosen Säugthiere Cuv.), ohne Zähne, Schnauze lang, Ohren klein, rund. langbehaarter od. Wickelschwanz; Vorderfüße mit 2–4, Hinterfüße mit 4–5 scharfen, hakenförmigen Krallen, auf denen sie aber nicht laufen, sondern sie einschlagend auf einem seitlichen allen gehen, bis sie angegriffen dieselben herausschlagen u. das feindliche Thier damit festhalten u. sie in das Fleisch einbohren; südamerikanische, stark haarige, unschädliche, träge Thiere, leben von Ameisen, in deren Haufen sie ihre Zunge hineinlegen, u., wenn sie vollgekrochen ist, den Fang verzehren; tragen das einzige Junge auf dem Rücken. Arten: a) Zweizehiger A. (M. didactyla), Wickelschwanz, Haar weich, gelblich, ins Röthliche spielend, so groß wie ein Eichhorn, klettert wie der folgende auf Bäume, b) Dreizehiger A. (M. tridactyla [auch tetradactyla], Tamandua), 3 F., Wickelschwanz, Haar wollig, kurz, gelbroth, Ohren hängend, frißt Honig u. Bienen; c) Großer A. (Tamanoir, M. jubata), 4 F. lang, Schwanz langbehaart, steif, Haare braungrau, Schultern mit schwarzem, weiß eingefaßtem Bande, lebt in Thälern, hat große Kraft, wirst sich, verfolgt, auf den Rücken u. sucht den Feind zu erdrücken, klettert nicht, frißt blos Ameisen, durch ungemein schnelles Vorstrecken u. Zurückziehen der Zunge; 2) so v.w. Fliegenjäger.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 400.
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