Arnshaugk

[753] Arnshaugk, 1) Schloß im weimarischen Amte u. Kreise Neustadt a. d. O., 1/4 Stunde von letzterer Stadt mit Kapelle: 2) Dorf dabei; 125 Ew.; 3) ehemals Grafschaft im Orlagau. Die Grafen von A., im Mittelalter ein mächtiges Dynastengeschlecht Thüringens, besaßen einen Theil des jetzigen Kreises Neustadt, Auma, Triptis, Neustadt a. d. O., Elsterberg, Jena, Lobdaburg, Pößneck, Burgau, Kahla, nebst der Leuchtenburg, im Ganzen 10 Städte u. Burgen (darunter A., das Stammhaus des Geschlechtes) u. 10 Dörfer; das Geschlecht theilte sich in 5 Linien: die Arnshaugkische, Elsterbergische, Leuchtenburgische, Lobdaburgische u. Burgauische, u. st. mit Graf Otto 1290 aus. Die Erbtochter des Letzten, Elisabeth. brachte dessen Besitzungen ihrem Gemahl, Markgraf Friedrich dem Gebissenen von Meißen, zu. Hier 1428 Vertrag zwischen Kurfürst Friedrich dem Streitbaren von Sachsen u. Heinrich Reuß wegen des Burggrafenthums [753] Meißen, s. u. Sachsen (Gesch.). Bei der Theilung 1485 verblieb A. der Ernestinischen Linie, kam als Pfand für die, bei der Belagerung von Gotha aufgelaufenen Kriegskosten 1567 an die Albertinische Linie, ward 1660 völlig abgetreten, bildete bis 1783 ein Amt von 17,000 Ew., ward dann mit Ziegenrück vereint u. kam 1815 an Weimar.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 753-754.
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