Baumwachs

[432] Baumwachs, ist eine Art Pflaster u. dient bei der Obstbaumzucht zur Belegung u. Heilung kleiner äußerer Wunden; 1/2 Pfd. gelbes Wachs, 1/4 Pfd. Harz, 1/4 Pfd. Terpentin, wird, erstere mit einander, letzter für sich geschmolzen, Alles gut durch einander gerieben u. vermischt u. mit etwas Baumöl geschmeidiger gemacht. Zu gleichem Zweck wird der Baummörtel u. die Baumsalbe verwendet. Der beste Baummörtel ist der Forsythsche; eine Mischung von 2 Theilen Kuhfladen, 1 Theil klar geklopften Kalkschütts von alten Gebäuden, 1 Theil Holzasche u. 1/8 Flußsand, wird, 1/8Zoll dick, auf die glatt ausgeschnittene Wunde gelegt, der Mörtel mit trockener Holzasche bestreut u. überall mit der Hand glatt gestrichen. Ein anderer Baummörtel besteht aus 2/3 Lehm, 1/6 ungelöschtem Kalk u. 1/8 Kuhfladen, wohl unter einander gemischt; er hält sich nur einige Tage, weshalb er schnell verbraucht werden muß. Die Baumsalbe wird dünner als der Baummörtel u. aus 3 Theilen zähem Lehm, 1/8 Theil Kalk, 1/8 Theil frischem Kuhmist bereitet u. auf die abgeschabte Rinde im Spätjahr mit dem Pinsel auf getragen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 432.
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