Bialystock

[718] Bialystock (russisch Bjelostok, polnisch B.), 1) früher Provinz im Westen des Europäischen Rußlands, später zum russischen Gouvernement Grodno geschlagen; sonst Theil Polens u. Neu-OPreußens, seit dem Frieden von Tilsit 1807 russisch; 158 (206) QM., meist flach, etwas sandig, auch waldig; Flüsse: Bug, Bialy, Nurzeck, Narew mit Suprasl u. Bober; 228,000 Ew.; Beschäftigung: Acker- u. Gartenbau (unvollkommen), etwas Biehzucht (Schweine), Jagd reichlich nährend; Fabriken gibt es nicht; der Handel verführt Hopfen, Lein, Hanf, Honig, Wachs. Die Cultur ist sehr armselig, schlechte Hütten ohne Fenster u. Schutz gegen Witterung, die Gegenden ohne Schmuck durch Obstbäume etc. Eintheilung in 4 (3) Kreise; 2) Kreis im Gouvernement Grodno; 72,000 Ew.; mit der Narew u. Suprasl; 3) Kreisstadt, an der Biala; 16,000 Ew.; 4 Kirchen, Gymnasium, mehrere Schulen u. wohlthätige Anstalten; Fabriken, ein schönes Schloß u. Garten (daher heißt B. das Polnische Versailles).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 718.
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