Bittersalz

[832] Bittersalz (Sal amarus, Min.), Krystalle nur künstlich, in gerader quadratischer Säule, Geschmack salzig bitter, Glasglanz, doppelte Strahlenbrechung, Längenbruch faserig, Querbruch kleinmuschelig; besteht aus 20 Magnesia od. Bittererde, 30 Schwefelsäure u. 50 Wasser. Die zarten Krystalle stehen büschelig od. flockig; Fundort: auf thonigen, Talk u. Schwefelkies enthaltenden Felsen ausgewittert (wo es gern vom Wild geleckt wird), in Mineralwassern in Böhmen, Ungarn u. sonst noch häufig, nur selten in Menge. Es ist isomorph mit dem Zinkvitriol u. schwefelsaurem Nickeloxydul. Man hat krystallisirtes (künstlich aus Bitterwassern), haarförmiges (Salitre) u. zerfallenes od. mehliges B. Dasselbe (Magnesia sulphurica) ist ein gewöhnliches Abführungsmittel, entweder als Englisches Salz (Sal anglicus s. epsomiensis), od., bei uns, als das bessere u. wohlfeilere, daß [832] Seidschützer od. Sedlitzer B. (Sal seidschützensis. Sal sedlicens s). aus den Bitterwassern, wovon es den Namen führt, od. auch aus anderen gewonnen. Gabe: von – 2 Unzen in Wasser aufgelöst; ebenfalls auch zu Ktystie en. Ist es, wie häufig, nicht rein, so muß es in Apotheken durch mehrmaliges Krystallisiren gereinigt werden (Magnesia sulfurica, depurata)

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 832-833.
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