Magnesĭa [1]

[705] Magnesĭa, 1) (a. Geogr.), Halbinsel, Landschaft Macedoniens, am Ägäischen Meere, zwischen dem Meerbusen von Pagasa u. dem Thrakischen Meere, später zu Thessalien geschlagen; die Bewohner hießen Magnētes. Während M. in alten Zeiten bis an die Mündung des Peneos sich erstreckte u. also den Ossa mit umfaßte, beschränkt es sich gegenwärtig auf den Berg Pelion od. Berg von Zagorá u. bildet eine Landzunge, welche sich zwischen dem Meerbusen von Salonichi od. dem Thermäischen u. dem von Volo ins Meer hinauserstreckt. Die Magnesische Halbinsel enthält 47 Ortschaften mit gegen 50,000 Ew., die fast ausschließlich Christen sind u. viel Gartencultur u. Obstbau treiben, u. in den Familien herrscht viel Industrie; 2) Stadt in Karien, an dem Einfluß des Lethäos in den Mäander, mit berühmtem Artemistempel. M., von Magneten aus Thessalien gegründet, wurde 726 v. Chr. von den Cimmeriern zerstört u. von Milesiern wieder hergestellt; sie war eine von den 3 Städten, welche Artaxerxes dem Themistokles zu seinem Unterhalt schenkte; jetzt Inek-Bazar, nach Andern Güsel, Hissar; 3) (M. ad Sipylum), Stadt in Lydien, am Berge Sipylos u. am Hermosfluß, jetzt Manissa. Hier 190 v. Chr. Sieg der Römer unter L. Corn. Scipio über die Syrer unter König Antiochos d. Gr.; unter Tiberius wurde sie von einem Erdbeben zerstört; im April 1830 Sieg des Großwesir Reschid Pascha über die rebellischen Seybecks, s. Türkei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 705.
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