Borkenthier

[97] Borkenthier (Borkenwall, Rytina Illig.), Gattung aus der Säugethierordnung Sirenen (der grasfressenden Walthiere), Vorder- u. Eckzähne fehlen, in jedem Kiefer auf jeder Seite ein aus Platten zusammengesetzter, flachkroniger, röhrigfaseriger Backenzahn, Schnauze stumpf, Lippen doppelt, die obere äußere mit Borsten besetzt, Kopf verhältnißmäßig klein, Augen mit Nickhaut, keine Ohrmuschel; Haut hart, rindenartig, mit steifen Haaren bewachsen; an den Flossen sind keine Spuren von Fingern u. Nägeln, Hinterbeine in einen horizontalen, gespentenen Schwanz verwachsen. Art: R. Stelleri (R. cetacea Illig.). schwärzlich, gegen 25 Fuß lang; gesellschaftlich im Meere von Kamschatka u. NWAmerika; frißt Seetang, soll Musik lieben; wird gegessen u. die Haut zu festem Lederwerk gebraucht. Dieses von Steller 1751 beschriebene Thier scheint in der 2. Hälfte des 18. Jahrh. entweder durch Verfolgung der Kamtschadalen u. Seehundsjäger, heftige Seestürme u.s.w. ganz untergegangen od. in eine andere, uns unbekannt gebliebene Gegend getrieben zu sein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 97.
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