Bridgewater [2]

[303] Bridgewater (spr. Bridschuater), 1) John Egerton, Graf von B., ältester Sohn von Thomas Egerton, nach dessen Tode zum Earl of B. ernannt. 2) Scroop Egerton, Herzog v. B., Ururenkel des Vorigen, Schwiegersohn des berühmten Marlborough, erhielt den Herzogstitel. 3) Francis Egerton, Herzog v. B., geb. 1716; berühmt u.a. durch Anlegung des Bridgewater Kanals (s.d.); st. 1803. 4) Francis Henry Egerton, Graf v. B., geb. 1756, jüngrer Sohn seines Hauses, wurde deshalb Geistlicher u. hielt sich größtentheils in Paris auf; er erbte erst 1823 den Grafentitel (der Herzogstitel war schon früher in seiner Familie erloschen) nebst ansehnlichen Familiengütern u. spielte den Sonderling. So hielt er eine große Anzahl Hunde, putzte dieselben wie Menschen an, ließ sie ausfahren, speiste mit ihnen an der Tafel etc. Dabei interessirte er sich doch auch für die Wissenschaften; gab des Euripides Hippolytos 1796, später die Fragmente der Sappho u. die Biographie des Kanzlers Egerton, seines Ahnherrn, eine Denkschrift auf den Vorigen 1807, u. Family anecdotes, 1807 Fol., heraus. Er st. 1829. In seinem Testament vom Jahre 1825 vermachte er 8000 Pfd. Sterl. der Londoner Akademie der Wissenschaften, um mehrere Schriftsteller zu veranlassen, ein umfassendes Werk über die Macht, Weisheit u. Güte Gottes, wie sie sich in der Schöpfung offenbaren, zu schreiben, was nach seinem Tode ausgeführt u. Veranlassung zur Herausgabe von mehreren trefflichen Monographien unter dem Namen der Bridgewato-Bücher (deutsch, Stuttg. 1836–38, 9 Bde.) wurds. Er selbst hatte ein ähnliches Werk geschrieben u. in wenigen Exemplaren abdrucken lassen. Seine zahlreichen Handschriften vermachte B. nebst 5000 Pf dem Britischen Museum.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 303.
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