Buttersäure

[516] Buttersäure (Acide butyrique, Chem.), C8H8O4, chem. Zeichen Bu, findet sich, an Glycerin gebunden, in der Butter, im Harn, in saurem Schweiße, im Magensafte, im Johannisbrode, in den Früchten des Seifenbaumes (Sapindus saponaria) u. bildet sich bei der Gährung (s. Buttersäuregährung) u. Fäulniß des Zuckers, der Stärke, des Fibrins u. Caseïns etc., sowie nach Blyth bei der Oxydation von Coniin durch Salpetersäure. Die reine B. erscheint als weißhelle farblose Flüssigkeit von durchdringendem ranzigem Geruche, süßlichsauerem Geschmack u. erzeugt auf der Zunge einen weißen Fleck; sie siedet bei 157°, wird bei 20°, noch nicht fest, mischt sich mit Wasser, Alkohol u. Äther u. brennt angezündet mit blauer Flamme; durch Oxydation mit Salpetersäure bildet sie Bernsteinsäure; man erhält sie theils durch Gährung, theils durch Verseifen des alkoholischen Auszuges der Butter mit Baryt, Trennung des buttersauren Baryts vom capron-, caprin- u. caprylsauren, Zersetzen des Barytsalzes mit Schwefelsäure u. darauf folgende Destillation. Wasserfreie B., C8H7O3. durch Einwirken von Butyrylchlorür auf buttersaures Natron erhalten, ist eine farblose, das Licht stark brechende Flüssigkeit, leichter als Wasser, siedet bei 160° u. riecht dem B-äther ähnlich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 516.
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