Cadmium

[548] Cadmium (Cadmin ot, Cd., Chem. u. Min.), Metall von 8,69–9,05 specifischem Gewicht; als solches 1818 von Staberoh u. Hermann anerkannt. Es ist ein steter Begleiter des Zinks. Seinen Namen hat es vom griechischen Kadmia, Galmei, worin er als Oxyd, so wie auch als Schwefel-C in der Blende (s.d. Miner. 2) in Oberschlesien, am Harze, auch in England, vorkommt. Es ist dem Zinn an Farbe ähnlich, doch heller, seht glänzend, von dichtem Gefüge u. faserigem Bruch, weich, jedoch härter u. zusammenhaltender als Zinn, sehr biegsam u. dehnbar, schmilzt in der Rothglühhitze bei 302° u. verdampft etwas über dem Stedepunkte des Quecksilbers bei 430°. In gewöhnlicher Temperatur verliert es an der Luft nur etwas von seinem Glanz, beim Erhitzen verbrennt es leicht unter Verbreitung braunrother Dämpfe zu Oxyd. Es verbindet sich A) mit Sauerstoff zu Cadmiumoxyd (Cadmium oxydatum, Oxydum cadmii, CdO). rothbraunes, als Hydrat, weißes Pulver, bildet mit Säuren meist farbelose, widrigschmeckende Cadmiumsalze (die einzelnen, s.u. den betreffenden Säuren), löst sich leicht in Ätzammoniak, wenig in wässriger Kaliauflösung, gibt mit Borax zusammengeschmolzen ein farbloses Glas. B) Mit Schwefel zu Schwefel C. (Cadmium sulphuratum, Cd S), findet sich in der Natur als Greenokit, u. wird durch die Niederschlagung eines C-oxydsalzes mittelst Schwefelwasserstoff gebildet. Gelbes, nicht flüchtiges, nicht in Kali, Ammoniak u. Schwefelammonium lösliches u. dadurch von Schwefelarsen unterschiedenes Pulver. Kann als seine Malerfarbe benutzt werden u. wird als Augenwasser gegen Hornhauttrübungen empfohlen. C) Mit Iod, Iod-C, sowohl auf nassem, als auf trocknem Wege darzustellen, schmilzt leicht, krystallisirt beim Erkalten in farblosen, durchsichtigen, beständigen, 6seitigen Tafeln, löst sich leicht in Wasser u. Weingeist. D) Mit Chlor, Chlor-C., Cd Cl, geschmolzen, eine metallisch, perlmutterartigglänzende, durchsichtige Masse. E) Mit Phosphor, Phosphor-C., grau, schwach metallglänzend, spröde, streng flüssig. F) Mit Kupfer, hellweiße, etwas gelbliche, sehr spröde, feinkörnige Legierung. Bei der Schmelzhitze des Kupfers verfliegt das C. G) Mit Platin, fast silberweiß, feinkörnig, spröde, strengflüssig. H) Mit Quecksilber, silberweißes Amalgam, brüchig, schwerer als Quecksilber, findet zum Plombiren der Zähne Anwendung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 548.
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